Symposium in Bispingen - Bernsteinresort Pütnitz - Chancen & Risiken - 20. Januar 2024
Ribnitz-Damgarten/Bispingen. Mit einem modernen Reisebus des Busunternehmens und Reisebüros "Boddensegler" vom Typ Setra mit 46 Fahrgastplätzen und zwei zusätzlichen Reiseleiterplätzen, der bis auf wenige Plätze von den für die Tagesfahrt zum Symposium nach Bispingen Eingeladenen besetzt worden war, erfolgte um 07.10 Uhr am Samstag, den 20. Januar 2024, nach einem kurzen Check in vor dem Rathaus auf dem Ribnitzer Marktplatz und einer gegenseitig freundlichen Begrüßung die Abfahrt. Die Fahrzeit für die etwa 264 Kilometer lange Strecke von Ribnitz-Damgarten nach Bispingen über die A 20 inklusive einem kurzen Zwischenstopp auf dem Parkplatz an der Raststätte "Schönberger Land" betrug etwa zweieinhalb Stunden.
Eingeladen zu dem Symposium im niedersächsischen Bispingen in der Lüneburger Heide hatte das Bersteinresort Pütnitz unserer Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, Projektpartner und Projektpartnerinnen und offizielle Vertreterinnen und Vertreter regionaler Interessen sowie Schülerinnen und Schüler der Bernsteinstadt, ungefähr fünfundvierzig bis maximal fünfzig Personen nahmen an der Fahrt zum Symposium nach Bispingen teil.
Nachdem der Fahrer des modernen Reisebusses des Busunternehmens und Reisebüros "Boddensegler" alle Fahrgäste freundlich begrüßt hatte, übernahm der Bürgermeister unserer Bernsteinstadt, Herr Thomas Huth, das Mikrofon und hieß alle Mitreisenden an Bord herzlich willkommen. Danach stellte er noch einmal kurz das Tagesprogramm vor.
Nach der Ankunft im CenterParcs "Bispinger Heide" nahe der Stadt Bispingen wurden wir sehr herzlich von dem Leiter des Freizeitparks "Bispinger Heide" General Manager Herrn Philip Selmer und dem Entwicklungsmanager der Center Parcs Group Herrn Dim Hemeltjen begrüßt und zu einem Rundgang durch den CenterParcs "Bispinger Heide" eingeladen, um eigene Eindrücke von dem Ferienpark mit etwa 750 Ferienhäusern für zwei bis acht Personen, Market Dome, Aqua Mundo, Indoor-Spielwelt für Kinder und weiteres dort an Attraktionen Vorzufindendes, Unterhaltsames, Erlebens- und Sehenswertes zu erhalten, der sich naturnah in der Lüneburger Heide auf einer Gesamtfläche von etwa einhundert Hektar erstreckt.
Beim Rundgang mit dem Entwicklungs- und Projektmanager der Center Parcs Group Herrn Dim Hemeltjen durch den Market Dome im Center Parcs "Bispinger Heide", bei dem wir auch von Herrn Hemeltjen viele interessante Detailinformationen bekamen, sahen wir einen Sport Shop Aquatique (übrigens alles sehr originelle Namen), Bäckerei-Café Le Petit Moulin mit Backwaren, Kaffee und Eis, ein Schnellrestaurant Breakpoint, ein Pfannkuchenhaus Il Giardino, das Pizza-, Pasta- und Pfannkuchen-Angebote bereithält , ein Marketrestaurant für Frühstück und Abendbrot, ein Brauhaus, das auch Kaffee, Kuchen, Snacks und Eis im Angebot hat, einen Fashion Store mit trendiger Mode und Accessoires, einen Supermarkt DeliMarket mit Waren des täglichen Bedarfs, Indoor-Spielplätze und Baluba Spielewelt für die jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürger, eine Sporthalle mit Billiard-Tischen, Tischtennisplatten und Bowlingbahnen.
In seiner sehr faktenbasierten Präsentation während des Symposiums im CenterParcs "Bispinger Heide" am 20. Januar 2024, die sich nicht zuletzt auf das eigene Erleben und die eigenen Erfahrungen stützen konnte, verwies der Bürgermeister der niedersächsischen Gemeinde Bispingen, Herr Dr. Jens Bülthuis, auf eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte für die Wirtschaft, für den Tourismus und für die Bürgerinnen und Bürger in der Region im Herzen der Lüneburger Heide, seitdem CenterParcs "Bispinger Heide" Ende 1995 eröffnet wurde. Bei vielen der früheren Gegnerinnen und Gegnern des Projekts, zu denen auch er gehörte, habe sich ein Stimmungswandel hin zu Befürwortern vollzogen. Durch die Ansiedlung von CenterParcs habe die Region insgesamt dazu gewonnen, da seit der CenterParcs-Eröffnung viele Besucherinnen und Besucher nun auch außerhalb der Saison kommen würden, was zu Umsatzsteigerungen und weiteren positiven Effekten führe.
Eigentlich wäre zu vermuten, dass Center Parcs Europe N.V., die eine Kette von 27 Ferienparks in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Frankreich betreibt und zudem noch zur französischen Kette Pierre et Vacances gehört, in Deutschland sind es Park Eifel in Gunderath, Park Nordseeküste in Tossens, Park Hochsauerland in Medebach, Park "Bispinger Heide" in Bispingen, Park Bostalsee in Bosen und Park Allgäu in Leutkirch im Allgäu, mittelständische und kleinere Wirtschaftsunternehmen in der jeweiligen Region gar nicht zum Zuge kommen lässt, aber das scheint nicht so zu sein. Wie der Entwicklungs- und Projektmanager der Center Parcs Group Herr Dim Hemeltjen am Beispiel der beiden Parks im Allgäu und "Bispinger Heide" ausführte, seien auch in der Bauphase bereits regionale Unternehmen mit einbezogen worden. Dies bestätigten aber auch die weiteren Redner in ihren Ausführungen anhand ihrer Beispiele.
Der Oberbürgermeister der schwäbischen Stadt Leutkirch im Allgäu, seit vorigem Jahr ist sie "Staatlich anerkannter Erholungsort", mit etwa 23.000 Einwohnern im Südosten des Bundeslandes Baden-Württemberg Herr Hans-Jörg Henle war während des Symposiums im CenterParcs "Bispinger Heide" per Video zugeschaltet. In seinen Ausführungen hob er unter anderem hervor, dass bei einem Bürgerentscheid am 27. September 2009 die Bürgerinnen und Bürger mit 95,1 Prozent der abgegebenen Stimmen für das Projekt der Errichtung eines Ferienparks der Center Parcs Allgäu GmbH, einem Tochterunternehmen der Group von Center Parcs Europe N.V., auf dem etwa 184 Hektar großen Gelände im Leutkircher Ortsteil Urlau stimmten. Während der Nazizeit wurde das Gebiet zunächst als Heeresmunitionsanstalt vor allem als Lagerstätte von großen Mengen Granaten mit hochtoxischen chemischen Kampfstoffen wie Sarin, Tabun, Phosgen und Senfgas und danach offiziell bis Ende September 2007 von den US-amerikanischen Streitkräften und der Bundeswehr als Depot für Munition und Raketen genutzt. Ähnlich wie der Bürgermeister von Bispingen konnte auch der Oberbürgermeister von Leutkirch im Allgäu ein sehr erfolgreiches Fazit hinsichtlich der Ansiedlung des Center Parcs "Park Allgäu" ziehen, seitdem der Park Ende Oktober 2018 eröffnet worden ist. So habe der Park Allgäu ganzjährig eine Auslastung von bis zu 80 Prozent, was nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Region im Umkreis von 30 Kilometern und darüber hinaus zahlreiche positive Effekte habe, auf die Oberbürgermeister Henle anschließend noch detailliert einging.
Zu der wesentlichen Bereicherung des Symposiums im Freizeitpark Center Parcs "Bispinger Heide" trug mit seinem Vortrag auch Herr Christian Skrodzki vom Allgäuer Genusshotel bei, der in seiner baden-württembergischen Region, unternehmerisch betrachtet, als ein Macher und als ein "Tausendsassa mit Bodenhaftung", wie in der Webpräsenz des Allgäuer Heimatunternehmens zu lesen ist, zählt und bei der Umsetzung nicht weniger Projekte dort in seiner schwäbischen Heimat bei seinen Mitmenschen zugleich auch einer der Motivatoren ist.
Auf unsere entsprechende Anfrage im Anschluss an seine sehr interessanten Ausführungen, ob er nicht einmal seine in dem Vortrag sehr umfassend geäußerten Gedanken für uns kurz stichpunktartig aufschreiben könne, sagte er, das nicht, aber er sei sehr gerne zu einem Interview bereit. In einem solchen Interview, falls es dann stattfinden sollte, wäre sicher eine der wichtigsten Fragen, wodurch so häufig immer wieder der Erfolg bei der Umsetzung der zahlreichen Projekte zustande gekommen sei, bei denen Herr Skrodzki mitwirkte.
Zu der Vielzahl der umgesetzten Projekte im Südosten Baden-Württembergs gehört mit Sicherheit nach 27 Jahren Stillstand die Wiedereröffnung des Historischen Dorfgasthauses "Hirsch", das seinerzeit bereits 1906 erbaut worden war. Dieses Projekt und der Leutkircher Bürgerbahnhof, eine eingetragene Genossenschaft, sind in den Gebäuden mit mehreren Geschossen untergebracht. Darüber hinaus noch Weiteres, zum Teil sehr Kreatives wie im Obergeschoss Künstler, Produkt-Designer, eine Werbeagentur und im Dachgeschoss ein "Infozentrum Nachhaltige Stadt".
Auf der Hinfahrt nach Bispingen führte als weiterer Redner der Geschäftsführer der Supreme GmbH Rostock, Herr Alexander Seifert, es war ein außerordentlich interessanter Vortrag, unter anderem aus, dass bereits seit 2013 sehr kreative Veranstaltungen wie zum Beispiel das alljährliche Pangea-Festival von dem Unternehmen Supreme GmbH durchgeführt wurden. Diese Veranstaltungen kämen vor allem bei den jungen Leuten ausgezeichnet an und erwiesen sich alljährlich seither als der "Renner". In Zukunft seien aber noch weitaus mehr Veranstaltungen und Workshops geplant, die auch eine überregionale Strahlkraft haben werden. Es könne sogar dazu führen, dass sogar sich in der Region künftig dringend benötigtes Fachpersonal ansiedele, wenn sich die Infrastruktur und die weiteren Bedingungen weiter verbesserten. Zu den konkreten Vorhaben nannte er unter anderem noch, man sei bereits beim Tüpfteln, das wäre aber nur ein Beispiel von vielen, wie eine übergroße Surfwelle für die Surfer erzeugt werden könne. Wenn uns dies gelänge, so Herr Seifert, wäre das sicher deutschlandweit das Highlight bzw. ein Glanzpunkt. Des Weiteren schilderte Herr Seifert noch weitere sehr kreative Vorhaben, die künftig an dem Standort umgesetzt werden sollen. Das insgesamt Geschilderte hörte sich jedenfalls sehr vielversprechend an.
Der Geschäftsführer DIE BERNSTEINREITER Herr Tino Leipold, der bei seinen Ausführungen im Reisebus ebenfalls auf eine erfolgreiche unternehmerische Entwicklung verweisen konnte, so befände sich sein Unternehmen an mehreren Standorten, so in dem Ribnitz-Damgartener Ortsteil Hirschburg, in Barth und habe zurzeit 120 Mitarbeitende, ab 1. März 2024 kämen mit dem weiteren Standort in Wendorf bei Schwerin noch weitere zwanzig Mitarbeitende dazu. Zusammenfassend legte Herr Leipold unter anderem dar, dass das Unternehmen DIE BERNSTEINREITER mit der Schaffung eines Reiterhofs auf Pütnitz auch einer der Projektpartner sei. Er sehe den Vorteil an dem Standort vor allem darin, dass durch die Ansiedlung von Center Parcs mit einer Ganzjahresauslastung von bis zu 80 Prozent auch außerhalb der Saison viele Gäste nach Pütnitz kommen werden, was sich als besonders vorteilhaft erweisen werde. Auch Herr Michael Guhl vom Vorstand des Technikvereins Pütnitz verspricht sich für den Verein positive Effekte. Er hoffe dadurch insbesondere auf mehr Unterstützung bei der sehr kostenintensiven Erhaltung der aus Hallen und Flugzeughangar bestehenden Bausubstanz und außerdem auf die Zunahme der Besucherzahlen bei künftigen Veranstaltungen, was durchaus nachvollziehbar ist.
Zum Abschluss des Symposiums im Center Parcs "Bispinger Heide" am Samstag, den 20. Januar 2024, referierten Herr Thomas Griemsmann, 1. Vorsitzender von Bispingen Touristik e.V. und Herr Heiko Bockelmann vom Heidehotel Bockelmann in Bispingen. Auch diese beiden Referenten legten faktenbasiert und damit zugleich sehr gut nachvollziehbar dar, dass sich vor allem durch die beträchtliche Zunahme der Anzahl der Gäste, der Freizeitpark Center Parcs "Bispinger Heide"verzeichnet seit der Eröffnung eine Ganzjahresauslastung von bis zu 80 Prozent, auch für weitere Unternehmen, insbesondere der Anbieter von Touristik- und Beherbergungsdienstleistungen der Region, Vorteile ergeben hätten. So erfolgte zum Beispiel seither eine deutliche Erhöhung der Nachfrage der Gäste nach Kutschfahrten sowie nach Rad- und Wandertouren durch die Lüneburger Heide, die Gastronomie habe höhere Umsätze und die Übernachtungszahlen in den Hotels seien gestiegen, worauf Herr Bockelmann anhand der konkreten Auswertung der Zahl der Übernachtungen in dem zu seiner Familie gehörenden Heidehotel Bockelmann verwies.
Beitragsfertigstellung: 28.01.2024
Eckart Kreitlow